Bio

Am 29.09.49 wird in Inning am schönen Ammersee eine Legende geboren:
Toni Mang.

Durch den frühen Tod seines Vaters ist ihm keine leichte Kindheit beschert worden und vielleicht ist er auch dadurch früh zu einem Kämpfer und Individualisten geworden.
Aller Not zum Trotz bekommt er bereits mit 11 Jahren sein erstes eigenes Motorrad, damals eine DKW RD 125.

Erste Rennerfolge hat er aber nicht im Motorsport sondern in einer heute sehr rar gewordenen Disziplin:
im Ski-Bobfahren. Mit 16 Jahren wird Toni Mang deutscher Ski-Bobmeister und Junioren-Europameister. Diese Meistertitel kennen die wenigsten Fans von Toni!

So ganz ohne Motor gefällt ihm die Rennfahrerei aber doch nicht und bereits zwei Jahre später bestreitet er mit einer 50ccm Kreidler-Eigenbau sein erstes Motorrad-Straßenrennen. Aber gleich auf Anhieb hat es dann doch nicht geklappt, denn Toni fällt wegen technischem Defekt aus.
1970 fängt er dann zusammen mit Sepp Schlögl beim damals amtierenden 125ccm-Weltmeister Dieter Braun als Rennmechaniker zu arbeiten an. Nicht ganz ohne Hintergedanken, denn Dieter Braun soll ihm zu Startgenehmigungen bei verschiedenen internationalen Rennen verhelfen.
Ganz nebenbei haben er, Sepp Schlögl und Alfons Zender ein Motorrad "Schlögl-Mang-Zender" kurz "SMZ 250" geschaffen und diesen Eigenbau will er natürlich zum Einsatz bringen. Er kann damit auch auf Anhieb seinen ersten Sieg beim Flugplatzrennen in Augsburg einfahren.
1975 holt Toni Mang sich seinen ersten deutschen Meistertitel auf einer 350er Yamaha.
Von nun an ging es bergauf. Bereits ein Jahr später gewinnt Toni den berüchtigten Nürburgring-Grand-Prix mit einer 125ccm Morbidelli.
1978 hat er sich bereits einen so guten Namen gemacht, daß er erstmals als Werksfahrer von Kawasaki in den Klassen 250 und 350 ccm antreten darf und dadurch auch viele Erfolge verbuchen kann.
Den endgültigen Durchbruch schafft er 1980 als Weltmeister in der 250ccm-Klasse und Vizeweltmeister in der 350ccm-Klasse, knapp hinter dem Südafrikaner Jon Ekerold. Einige werden sich noch an die gnadenlosen Kämpfe zwischen Ekerold und Mang erinnern.
Aber den absoluten Hattrick startet Toni 1981 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaften in beiden Klassen! Jede Menge Ehrungen werden ihm daraufhin zuteil , er wird zum "Sportler des Jahres 1981" gewählt und bekommt sogar den "silbernen Lorbeer" verliehen.
Die Erfolgsserie reißt auch 1982 nicht ab und er kann nochmals den WM-Titel in der 350ccm-Klasse verteidigen, wodurch er "ewiger Weltmeister" dieser Klasse bleibt, die ja ab 1983 nicht mehr ausgefahren wurde. In der 250er Klasse verfehlte er den Gewinn der Weltmeisterschaft nur um einen Punkt und wird Vizeweltmeister.
Nach all diesen Erfolgen will sich Toni nun neuen Aufgaben stellen und wechselt 1983 zur Königsklasse, der 500ccm-WM. Durch einen schweren Skiunfall wird jedoch seine neue, hoffnungsvolle Karriere bereits vor Saisonstart beendet. Erst Mitte August kann er sein erstes Rennen bestreiten und startet eine hoffnungslose Aufholjagd. Immerhin beendet er die verunglückte Saison noch mit einem 10. WM-Platz.
Er beschließt daraufhin in die 250ccm-Klasse zurückzukehren, diesmal jedoch ohne Werksmaschine.Trotz aller Stolpersteine schafft er einen guten 5. WM-Platz auf einer privaten 250er HB-Yamaha.
Aufgrund dieser ausgezeichneten Leistung bekommt er 1985 zum erstenmal eine heißbegehrte Werks-Honda. Die Nr. 1 bei Honda heißt jedoch Freddie Spencer und nicht Toni Mang und so wird er zum dritten Mal in seiner Karriere Vizeweltmeister.
In die vielversprechende Saison 1986 geht Toni mit dem neuen Sponsor "Rothmans" und hat schwer zu kämpfen mit starken Konkurrenten wie Carlos Lavado, Sito Pons, Dominique Sarron u.v.a..
Er belegt Platz vier der Weltmeisterschaft und es kommt zu einer großen, einschneidenden Veränderung in seiner langen Karriere: die Trennung von Sepp Schlögl, seinem Chef-Techniker und Freund, der ihn von Kindesbeinen an begleitete. In der Fachpresse versprach man sich nun nicht mehr allzuviel von dem "alten" Hasen Toni Mang. Man erwartete, daß diese einschneidende Veränderung in seinem Team Toni endgültig aus der Bahn werfen würde. Doch geradezu wie beflügelt von diesen Prognosen fährt Toni Mang 1987 noch mal ganz vor an die Spitze! Er gewinnt acht Grand Prix-Rennen in Folge und damit zum fünften Mal die Motorradweltmeisterschaft. Mit seinen 38 Jahren ist er zugleich der "älteste Weltmeister" in diesem Sport.
Er denkt auch gar nicht ans Aufhören, sondern beginnt die Saison 1988 mit einem souveränen Sieg. Erst nach einem schweren Sturz in Rijeka/Jugoslawien beendet Toni seine Karriere endgültig.

Alle Versuche, ein eigenes Team zu gründen scheitern mangels Sponsoren. Er übernimmt daraufhin immer wieder verschiedene Beratertätigkeiten, denn der Nachwuchs, der in Deutschland seither leider immer weniger wird, will seine unbezahlbare 20-jährige Rennerfahrung nutzen.

1991 boomt dann das "Rennstreckenfahren für Jedermann" und man kann Toni bei verschiedenen Veranstaltungen als Instruktor hautnah erleben.
Ein Jahr später organisiert er bereits seine eigenen Rennstreckentrainings. Was dabei herausgekommen ist könnt Ihr unter "Fahrtrainings" erfahren!

Ach ja, einen der wichtigsten Abschnitte in Toni's Leben haben wir noch gar nicht erwähnt: seit 1995 ist er stolzer Vater von "Vroni", eine bewundernswerte junge Dame, die bereits heute sehr viel Ehrgeiz mit allen Fahrzeugen entwickelt (nicht immer zur Freude ihrer
Eltern...!)

2001 wurde Toni in die "Hall of Fame" aufgenommen,
eine Ehrung, die wirklich nur den allerbesten Motorradfahrern zuteil wird; zu den ersten Gratulanten
(die ebenfalls der Hall of Fame angehören) zählten:
Mick Doohan, Angel Nieto und Carlo Ubbiali

Aber nicht nur Motorräder haben´s dem Toni angetan,
als "Techniker vom Feinsten" blieb er seinem Beruf
und seiner  Liebe zur  Perfektion und Präzision immer treu.
Die neueste Herausforderung:
ein  "Elektronisches Kanalprüfgerät" welches Toni auf der Messe IFAT 2002 vorstellt.